Am 20. Mai 1901 haben 46 Männer die Freiwillige Feuerwehr Triesen gegründet. Sicher haben vor diesem Zeitpunkt Feuerwehren bestanden, doch waren die Mitglieder "Zwangsverpflichtete". Das heisst, dass alle mündigen Männer des Dorfes einen obligatorischen Dienst zu leisten hatten. Der sicher vorhandene Wille zu helfen, konnte die Mängel der Ausbildung, Erfahrung und Ausrüstung nicht wettmachen, so dass die Wirkung des Einsatzes im Notfall doch sehr zu wünschen übrig liess. Dies musste bei einem Brand am 1. März 1901 offenkundig geworden sein, da der damalige Vorsteher Xaver Bargetze kurz nach dem Brand die Gründungsversammlung einberufen hatte, an welcher die Statuten genehmigt, der Verein gegründet und die Vereinsleitung mit dem ersten Hauptmann bestimmt wurde. Die Gemeinde übernahm daraufhin das Spritzenhaus auf Runkels und die vorhandene Saug- und Druckfeuerspritze sowie diverse Werkzeuge. Noch im selben Jahr schaffte man eine zweiteilige Schiebeleiter, zwei Dachleitern und eine Firstleiter an. Im Oktober des Jahres 1901 erfolgte zum ersten Mal die Uniformierung der Mannschaft. Die Ausrüstung dazu stammte von der Firma Magirus in Ulm für 932 Kronen.
Anscheinend waren die übernommenen Geräte nicht ausreichend, um Einsätze bewältigen zu können, und so wurde im darauffolgenden Jahr ein Leiterwagen, ein Schlauchwagen (Occasion von der Gemeinde Wattwil) und zwei Anstellleitern beschafft.
Da die Protokolle über die Vereinstätigkeit aus den Gründerjahren sehr kurz gehalten sind, kann nur vage angenommen werden, weshalb es bereits im Jahre 1910 zur Auflösung des Vereins kam. Sicher ist, dass die vielen Austritte in den Jahren 1909 und 1910 zum Beschluss beitrugen.
Bereits 2 Jahre nach Auflösung des Vereins führte ein neuerlicher Grossbrand im Aeuli drastisch vor Augen, dass ohne eine eingeübte und eingespielte Mannschaft, im Notfall Hab und Gut nicht zu schützen waren. Der Ruf nach Wiederaufstellung einer geordneten Feuerwehr wurde laut. Obwohl es nach der Chronik nicht ohne Mühe vor sich ging, fanden sich am 7. Juni 1912 anlässlich der 2. Gründungsversammlung 48 Idealisten ein um die Freiwillige Feuerwehr wieder aufleben zu lassen.
1913 war für die Freiwillige Feuerwehr Triesen ein tristes Jahr, da nach einem Grossbrand im Winkel 15 Häuser und Ställe bis auf die Grundmauern niederbrannten.
Am 6. Januar 1931 wurde der Verein zum 2. Mal aufgelöst, aber bereits am darauffolgenden Tag wieder neu gegründet. Leider ist aus den Chroniken der Grund für diese erneute Auflösung nicht ersichtlich
Im Jahre 1951 wurden dann die vorhandenen Schlauch-Tragekasten durch 2 neue leichtere Schlauchwagen ersetzt und die Mannschaft erhielt anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums neue Uniformen. Sieben Jahre später erhielten alle Feuerwehrmänner neue Helme, welche erstmals das Triesner Wappen trugen.
1960 war die Gemeinde Triesen zum zweiten Mal nach 1905 die Veranstaltergemeinde für den Liechtensteinischen Feuerwehrtag.
Nachdem die Gemeinde 1950 für 15'000 Franken das Vereinshaus im Winkel von der Marianischen Jungfrauen-Kongregation kaufte, wurde es im Jahre 1963 durch die Feuerwehr zu einem Feuerwehrdepot umgebaut.
1969 wurde nach einer vorgängigen Demonstration des Lieferanten die erste Motorspritze angeschafft, welche auch heute noch im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Triesen steht. Im selben Jahr wurde von der Firma Hasler aus Bern die erste Feuerwehralarm-Einrichtung beschafft, die die bisherige Alarmierung mittels Horn oder Kirchengeläut ersetzte.
Das Jahr 1971 war ein ganz spezielles Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Triesen. So wurde auf Ende Jahr das erste Fahrzeug, ein Pikettfahrzeug der Marke International der Firma Brändle in Dienst gestellt. Dieses Fahrzeug besitzt die Feuerwehr noch heute und es ist mittlerweile das dienst älteste Fahrzeug im Land.
Nach nunmehr 73 Jahren konnte die Freiwillige Feuerwehr Triesen 1974 eine mechanische Leiter beschaffen, welche es erlaubte, auch Rettungen aus Gebäuden mit einer Höhe von über 12 Meter auszuführen.
Nachdem die Feuerwehr neben ihrem Fahrzeug nun eine mechanische Leiter besass, reichte der Platz im Feuerwehrdepot nicht mehr aus, worauf 1979 in die Räumlichkeiten beim neuen Gemeindezentrum umgezogen werden konnte.
Ein unvergessliches Jahr in der Vereinsgeschichte der Feuerwehr Triesen wird das Jahr 1983 bleiben, da wir das erste Tanklöschfahrzeug erhielten.
1988 wurde die Freiwillige Feuerwehr zu einem Grossereignis aufgeboten. Die ehemalige Fabrik der Fa. Jenny-Spörri stand in Flammen. Die Feuerwehr kämpfte gegen die enorme Hitze und konnte durch den grossartigen Einsatz grosse Teile des Gebäudes vor den Flammen retten.
Für den Transport unserer Schlauchwagen und Anhänger erwiesen sich das Tanklöschfahrzeug und das Pikettfahrzeug als ungeeignet. Es wurde deshalb beschlossen, ein Zugfahrzeug zu kaufen, welches 1988 inklusive eines Schlauchauslegeanhängers von der Firma Banzer in Triesen geliefert wurde.
Als Symbol der Freiwilligen Feuerwehr Triesen als Verein erhielten wir von Fahnenpatin Elsbeth Burgmeier 1989 die Vereinsfahne zum Geschenk.
Am 20. Mai 1995 konnte die Freiwillige Feuerwehr ein weiteres Fahrzeug einweihen, dessen Beschaffung sich durch die nunmehr stark veränderten Einsätze und der grossen Anzahl an feuerwehrtechnischen Geräten aufdrängte. Im Rahmen eines Tages der offenen Tür konnte der Rüstwagen mit Ladekran von der Gemeinde an die Feuerwehr übergeben werden.
Schon kurz darauf musste sich dieses (und alle anderen) Fahrzeug beim grössten Ereignis innerhalb der Gemeinde Triesen bewähren. Am 31. Juli 1995 um kurz vor neun Uhr wurde die Gemeinde durch einen Rüfeniedergang arg in Mitleidenschaft gezogen. Dieser Einsatz dauerte mehrere Tage, und es mussten sämtliche Feuerwehren des Landes zur Unterstützung aufgeboten werden, um der Situation auch nur einigermassen Herr zu werden
Pünktlich zum 100-Jahr-Jubiläum konnte die Chronik „100 Jahre Feuerwehr Triesen“ fertig gestellt werden. Dieses mehr als hundertseitige Buch zeigt die Entwicklung der Feuerwehr Triesen seit der Gründung 1901.
Am 20. Mai 2001 konnte die Freiwillige Feuerwehr Triesen ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Mit einen grossen Fest über 2 Tage hinweg wurde dieser Anlass gebührend gefeiert. Neben dem Auftritt der Klostertaler wurden ebenfalls Feuerwehrfahrzeuge von Alt bis Neu aus der Region präsentiert.
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres wurde der Ersatz für das mittlerweile in die Jahre gekommene Pikettfahrzeug am 15. Dezember 2001 seiner Bestimmung übergeben. Damit verfügt die Feuerwehr Triesen wiederum um ein schlagkräftiges Einsatzfahrzeug, welches durch das Container-Konzept auch für die künftigen Veränderungen gerüstet ist.
Nach über 10 Jahren intensiven Diskussionen und Planungen erfolgte im Februar 2006 der Spatenstich für das neue Feuerwehrdepot an der Werkhofstrasse. Mit dem Neubau werden die akuten Platzprobleme der Feuerwehr gelöst. Nach nur einjähriger Bauzeit stand das neue Gebäude im April 2007 bezugsbereit.
Gemeinsam mit der Eröffnung des neuen Gebäudes konnten wir ein neues Tanklöschfahrzeug in Betrieb nehmen, welches das in die Jahre gekommene TLF nun ersetzen wird.
Ein weiterer grosser Schritt für die Feuerwehr Triesen stand im Jahr 2009 an. Von der Berufsfeuerwehr der Stadt Giessen (DE) konnte eine gebrauchte Autodrehleiter erworben werden. Die Drehleiter wurde vollständig aus den Mitteln des Vereins beschafft. Damit sind wir in der Lage schneller und effektiver Personenrettungen und Löschangriffe auch in grosser Höhe auszuführen. Diese Drehleiter wurde im Jahr 2019 durch eine gebrauchte Drehleiter Metz L32 von der Firma Drehleiter-Werkstatt ersetzt werden.